Die Esche für Kinder
Fraxinus excelsior (excelsior = höher, erhabener)
Der wissenschaftliche Name Fraxinus leitet sich vom griechischen „phrasso“
(=umzäunen) ab.
Familie: Olaceae - Ölbaumgewächse
„Kommt die Eiche vor der Esche, hält der Himmel große Wäsche, kommt die Esche vor der
Eiche, hält der Himmel große Bleiche.“
Verbreitung:
Westeuropa bis zum Ural sowie in Skandinavien
Standort:
Sie bevorzugt gut durchlüfteten, tiefgründigen und basenreichen Boden in Auwäldern und
feuchten Bachtälern. Obwohl sie frische Böden bevorzugt, gedeiht sie auch auf trockenen
Jurahängen. In Tirol ist sie noch in Höhen von 1700 m zu finden.
Klimatoleranz:
Die Esche ist grundsätzlich eine klimatolerante und damit wichtige Baumart im
klimabedingten Waldumbau.
Wuchs:
Mit bis zu 40 Meter Wuchshöhe zählt sie zu den höchsten Laubbäumen einheimischer
Wälder. In Boll (Baden-Württemberg), steht eine Esche mit einem Stammumfang von 7,43m
(gemessen 2013 in 2m höhe), 30m hoch und einem Kronendurchmesser von 28m.
Alter:
Sie werden bis zu 300 Jahre alt.
Blätter:
Die großen, charakteristischen Blätter haben jeweils 7 bis 13 Fiederblätter, diese sind
länglich-oval, regelmäßig angeordnet und könne bis zu 40 cm lang werden. An der Oberseite
frischgrün, unterseitig etwas heller. Beim Laufabfall im Herbst bleiben die Blätter grün.
Blüte:
Sie blüht kurz vor Laubausbruch im April/Mai. Die Blüten sind sehr unscheinbar.
Früchte:
Die Früchte sind einsamige Nüsschen mit zungenförmigen Flügeln, etwa 2 bis 3 cm lang. Siereifen zwischen August und Oktober in büscheligen Rispen und werden erst im Winter oder
noch später vom Wind weggetragen.
Hängen die Früchte übers Jahr, so ist dies ein fast sicheres Zeichen, dass sie vom
Eschentriebsterben befallen ist.
Wurzel:
In den ersten Jahren bildet sie eine Pfahlwurzel mit kräftigen weitreichenden Seitenwurzeln,
die weit über die Kronentraufe hinauswachsen. Später bildet sie viele Senkerwurzeln.
Eigenschaften:
Rinde:
Von olivgrün bis graugrün, spätergrau, lange glatt bleibend.
Holz:
Das harte, feste biegsame und tragfähige Holz zählt zu den wertvollsten Nutzhölzern. Es ist
zäh, elastisch und splittert nicht. Geeignet für Möbeltischlerei, Turngerätebau,
Biegeformteile, Parkett und Dielen, Bootsbau. Es wurde früher auch für Maschinen-, Wagen-
und Pferdeschlittenbau (Kufen) verwendet. Ältere Stämme entwickeln häufig einen braunen
Farbkern, was den Holzwert mindert. Nimmt die dunkle Verkernung größere Ausmaße an,
wird sie als Olivesche teuer bezahlt.
Schädlinge:
Das Eschentriebsterben, auch bekannt als Eschenwelke, ist eine schwere Baumkrankheit, die
durch den aus Ostasien eingeschleppten Pilz (Hymenoscyphus fraxineus) verursacht wird. Die
Pilzsporen infizieren im Sommer die Blätter der Esche, von wo aus der Erreger in die Triebe
vordringt. Dort entwickeln sich die typischen, olivbraun bis orange verfärbten
Rindennekrosen, die zum Absterben der Triebe führen. Weiter Schädlinge sind die Gallmilbe,
Bastkäfer, Zwieslmotte, Blattnestlaus und Zweiglaus.
Heilkunde:
Die Blätter, die Früchte und sogar das Holz sollen gegen eine Vielzahl von Krankheiten
wirken. Holz eingenäht in Kleidungsstücke soll bei der Wundheilung helfen.
Blätter von Eschen und Weiden mit Brennnessel-Blättern vermischt ergeben einen
Rheumatee.
Fieberkranken verabreichte man einen Tee aus abgeschabter Rinde von frischen jungen
Eschentrieben.
Aus Einschnitten in der Rinde quillt ein hellgelber Saft, der zu einer weißen Masse erstarrt,
dass in Abführtees verwendet wird.
Wissenswertes:
• Im Mittelalter wurde das Holz für Lanzen, Speere und Pfeile verwendet.• Ab der Bronzezeit ein beliebter Laubfutterbaum. Während des ersten Weltkrieges
blühte die Laubfütterung wieder auf.
• Das zähe und elastische Holz wird seit der Antike zur Fertigung von Speeren und
Lanzen bevorzugt. Achilles machte mit einem Eschenspeer den trojanischen Helden
Hektor den Garaus.
• Hexen schlugen mit einen Eschentrieb solange ins Wasser bis Nebel aufzog und sich
in ein Gewitter verwandelte. Als sich einmal ein gewaltiges Unwetter erhob, dauerte
es nur solange, bis ein Jäger mit einer geweihten Kugel in die schwärzeste Stelle einer
Wolke schoss. Da fiel aus ihr eine Hexe tot zur Erde und das Unwetter verzog sich
augenblicklich.
• Der Besenstiel der Hexen ist auch aus Eschenholz.
• Die Pfeile des römischen Liebesgottes Amor sollen aus Eschenholz gefertigt worden
sein.
• Die Förster unterscheiden zwischen Wasser- und Kalkeschen. Kalkeschen haben ein
qualitativ hochwertigeres Holz.
• Dorf- und Flurnamen wie Eschenlohe, Eschenberg, Eschenbach oder Aschau lassen
sich auf den Namen der Esche zurückführen.
• Die Seitenwurzelanläufe werden für den Kopf der Hoanzlbank (Schnitzbank)
verwendet.
• In England wurde Schwarztee mit Eschenblätter „gestreckt“.
• In Nordamerika führte ein Indianerstamm seine Herkunft darauf zurück, indem der
Erschaffer der Welt einen Pfeil in seinem Stamm schoss.
Kelten und Germanen:
Die Weltenesche Yggdrasil bildet die Achse und Stütze der Welt. Wie eine lebendige Säule
durchdringt und verbindet sie die Götterstadt, Riesenland und Unterwelt. Wie eine
lebendige Säule durchdringt und verbindet Yggdrasil mit ihren 3 Wurzeln die
unterschiedlichen Welten. Eine Wurzel führt in die Götterstadt Asgard, die zweite zum
Riesenland Jotunheim und die dritte nach Niflheim also in die Unterwelt.
Nach der Edda waren es Ask und Embla, Esche und Ulme, die an den Strand gespült wurden.
Die Götter nahmen sich der beiden kraftlosen Baumstämme an, gaben ihnen Lebensatem,
Wärme und Geist und schufen so aus ihnen Menschen – die Esche wurde zum Mann und die
Ulme zur Frau.
Die Wikinger gaben sich selbst den Namen “Aschemannen“ (von >Ask< abgeleitet).Der
Zauberstab der keltischen Druiden, war aus Eschenholz geschnitzt.
Im keltischen Horoskop (25.5. – 3.6. / 22.11. – 1.12.) steht die Esche für den Ehrgeiz.
Eschengeborene haben ein ungewöhnlich anziehendes Wesen. Aufgrund ihres lebhaften
Charakters, impulsiv und fordernd, machen sie stets das, was sie für richtig halten und
pfeifen auf Kritik oder boshafte Bemerkungen. Die Esche ist sehr ehrgeizig, intelligent undbegabt.
Eschengeborene: Charles de Gaulle, Winston Churchill, John F. Kennedy und Henry Kissinger